Kunstausstellung: Zeug/innen der Reife Savoir als Savoir-faire und Savoir-vivre

Wie jeder Ritus hat auch das Abitur ein Ende und einen Anfang. Einmal geschafft kann es nicht mehr rückgängig gemacht werden. Und wie bei vielen Initiationen ist der Weg oft lang, anspruchsvoll, auch körperlich anstrengend, manchmal beängstigend.

Im Gegensatz zum Gymnasium ist das Abitur an der SfE keine Pflicht, sondern eine bewusste Wahl, die nicht immer (nur) das Diplom zum Ziel hat. Am Anfang waren alle Studierende bereits dem Jugendalter entwachsen. Wichtiger als das Diplom am Ende — wichtiger als die Beherrschung von Mathe, Bio oder Kunst — ist die souveräne Kenntnis über sich selbst. Savoir wird zum Savoir-faire und Savoir-vivre.

In den Arbeiten spiegelt sich diese Gewandtheit als eine hartnäckige Präzision wider, die nie aufgibt: die Materialisierung von Licht und Schatten in Lena Okullas Fotografien; die unendlichen Details als Kleinode des Druckmediums in Navy Leonhardts Collage; die feste Darstellung einer Leere in Kataro Krügers Zeichnungen.

Dazu wurden Artefakte des Lernens — Notizzettel, Hefte, Karteikarten — ausgestellt. Diese Schriftträger zeigen wie Papier eine Wandlung ermöglicht und gleichzeitig dokumentiert. Papertrails: Gemeinsam in eine Richtung, doch kein Weg ist wie der andere.

11. Juli bis 1. September 2023

Künstler*innen:

Lena Okulla, Neve “Navy“ Leonhardt, Kataro Krüger

Kuratiert von Luisa Holst

Jen Allen

Käthe Hilma Galerie der SfE

Unterstützt vom SfE Förderverein