junge Welt – Klassenreise, an der Berliner »Schule für Erwachsenenbildung« geht Lernen anders. Porträt einer außergewöhnlichen Bildungseinrichtung

Die »Schule für Erwachsenenbildung« (SfE) ist keine Schule wie jede andere. Die Wände im vierten Stock des ehemals besetzten Gebäudes am Berliner Mehringdamm, Ecke Gneisenaustraße, zierenbunte Graffiti, vergilbte Schautafeln aus Pappe heben besondere Momente aus der Geschichte der selbstverwalteten Einrichtung hervor. Begonnen hat alles mit einem »Sturm auf die Institutionen«: 1972 rebellierten die Abendschüler der Westberliner Gabbe-Lehranstalt gegen die autoritäre Schulleitung und ihren als reaktionär empfundenen Führungsstil. Überfüllte Klassen, Leistungsdruck und die Möglichkeit, unliebsame Schüler vom Unterricht zu suspendieren, ließen sie in den Streik treten. 1973 gründeten sie die SfE in Berlin-Tempelhof. Bis Mitte der 90er Jahre gab es auch eigene Klassen für Frauen – um patriarchalen Strukturen und ihren »gläsernen Decken« Paroli zu bieten.

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ANF-News: SfE 50 Jahre Kampf um Bildung in Freiheit

Das 1973 gegründete selbstverwaltete Bildungsprojekt SfE feiert seinen 50. Geburtstag. Seit 50 Jahren machen Schüler:innen nicht nur Abitur und Mittlere Schulabschlüsse an der SfE, sondern leben Bildung jenseits von kapitalistischen Leistungszwängen.

Die Schule für Erwachsenenbildung (SfE) in Berlin feierte am Samstag ihren 50. Geburtstag. Mit ihren 50 Jahren radikaldemokratischer Geschichte gehört die SfE zu einem der kontinuierlichsten radikaldemokratischen Projekten in Deutschland. 50 Jahre SfE sind 50 Jahre Geschichte revolutionärer ebenso wie reformorientierter linker Ansätze. Ihr ist es bis heute gelungen in dem Paradox zwischen der Vorbereitung auf staatliche Prüfungen, das Abitur und den Mittleren Schulabschluss (MSA) und ihrem radikaldemokratischen, strömungsübergreifend linken Ansatz zu navigieren, ohne sich korrumpieren zu lassen oder anzupassen. Die Geschichte der SfE ist damit auch Geschichte revolutionärer Bewegungen in Deutschland. Die Geburtstagsfeier der SfE bot einen tiefen Einblick in 50 Jahre linker Geschichte in Berlin.

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taz: Wir brauchen die Störenfriede

Das herkömmliche System der allgemeinbildenden Schulen ist doch echt Anfang letztes Jahrhundert. Es arbeitet mit Druck als Lernmotivation, anstatt Fähigkeiten zu fördern, trennt Menschen, statt sie zu verbinden, und zwingt Jugendliche zu Unzeiten in einen Käfig, anstatt ihnen Freiräume zu bieten, wenn sie am wachesten sind. Manche ertragen das nicht: In Deutschland verlassen jährlich 47.500 junge Menschen die Schule ohne Hauptschulabschluss, gibt die Bertelsmann-Stiftung in einer Studie bekannt.

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