Käthe Hilma Galerie: Die unsichtbaren Sammlungen – Eine Episode aus der Bilderinflation
Eine Fotoausstellung? Eigentlich nicht. Die Fotografien stammen aus mehreren privaten Fotosammlungen mit sehr unterschiedlichen Schwerpunkten. Die meisten Sammler*innen wählten nur zwei Fotos aus ihren Sammlungen aus, die jeweils insgesamt sechs bis 140 Fotos beinhalten. Kannst Du erraten, welche Fotos aus der selben Sammlung stammen? Was waren die ursprünglichen Themen der einzelnen Sammlungen? Grund für die Auswahl: nicht Platzmangel, sondern eine generelle Ablehnung der „Gesellschaft des Spektakels“ (Guy Debord, 1967). Soziale Medien werden immer deutlicher als Drang nach Sichtbarkeit erlebt. In manchen Fällen ist eine damit verbundenen Auslieferung an Blicken, Urteilen und Kommentaren zu meiden.
In der Ausstellung sind Anzeichen von abwesenden Bildern zu sehen. Stefan Zweig schrieb über die Entwertung von Geld und Kunst in seiner Novelle Die unsichtbare Sammlung: Eine Episode aus der deutschen Inflation (1925): Ein blinder Sammler blättert in leeren Mappen seiner längst versteigerten Grafiken. Heute erfahren wir eine Inflation, nicht des Geldes, sondern der Bildern. Diese Bilderflut kann auch zu einer Unsichtbarkeit führen: zum Sehnen nach Verbergen, Ungestörtheit sowie nach neuen, ganz persönlichen Brauchtümern der Fotografie.
Ab dem 1. Juni bis 30. Juni 2023, Kuratiert von Ray, Lotti, Khaled, Aki & Giuliana, die Künstler*innen sind aus der G1 und der SfE.
Jen Allen (Kunstlehrerin)
Käthe Hilma Galerie der SfE
Unterstützt vom SfE Förderverein