Bericht Kundgebung Chancengleichheit? von wegen!

Die Änderung bzw. Verschärfung der Prüfungsverordnung für das Nicht-Schüler*innen Abitur macht unsere mündlichen Prüfungen zum Glücksspiel. Mit der neuen PrüfVO wird nun – knapp drei Monate vor den mündlichen Abiturprüfungen – die thematische Schwerpunktsetzung innerhalb der Zwei von uns zuwählenden Schwerpunktsemester  abgeschafft. Der Senat sieht darin eine vermeintliche Gleichbehandlung mit den Schüler*innen, die auf dem ersten Bildungsweg ihr Abitur versuchen zu machen. Diese ist zwar jetzt im Gesetzestext hergestellt, aber die Voraussetzunge sind doch gänzlich unterschiedlich und abgesehen von einem – hoffentlich zu erlangenden – Abschluss nicht vergleichbar!

Deswegen haben wir uns am 4. November, mit Stühlen, bunten Schildern, Tisch und Whiteboard vor dem Roten Rathaus versammelt und unsere Empörung, Wut und Forderungen zum Ausdruck gebracht. 

Es gab Musik und unglaublich starke Reden von Schüler*innen und Lehrer*innen zur Problematik der neuen Prüfungsverordnung, zur individuellen Situation einzelner Schüler*innen und zur Entstehungsgeschichte der Schule für Erwachsenenbildung.

Des Weiteren wurden spontane Redebeiträge von neuen und ehemaligen Schüler*innen gehalten und lautstarke Parolen gerufen.

Es war ein bunter Protest, der auch viel Anklang bei Passant*innen und Interessierten weckte. Auf einen hätten wir dabei gerne verzichtet: ein bekannter rechter Streamer meinte unserer Kundgebung beizuwohnen und darüber berichten zu müssen – was Dank kreativem Engagement nur kläglich gelang. 

Wir fordern eine sofortige Rücknahme der neuen Prüfungsverordnung und Solidarität mit allen Schüler*innen im Zweiten Bildungsweg. Wir sind solidarisch mit allen Schüler*innen, die sich tagtäglich für bessere Bildung und Bildungschancen einsetzen und wir fordern tatsächliche Gleichbehandlung, statt realitätsferner Gesetzesänderungen!

Wir lassen uns nicht klein kriegen und unsere Chancen auf ein Abitur nehmen!