Kundgebung: 4. November 2025 – 11 Uhr – Rotes Rathaus

Chancengleichheit? Von wegen!

Die neue Prüfungsverordnung des Senats für das Abitur für Nichtschüler:innen lässt dieses zur Lotterie werden. Unter dem Vorwand der Gleichstellung des regulären und des Nichtschüler:innen-Abiturs werden Nichtschüler:innen nun stark benachteiligt.

Konkret geht es um die mündlichen Prüfungen, die Hälfte unserer acht Abiturprüfungen.
An einer Regelschule sind die Lehrer:innen die Prüfer:innen. Sie wissen genau, was sie mit ihren Schüler:innen im Unterricht gemacht haben.
Sie wissen, welche internationalen Konflikte sie in Politikwissenschaft besprochen haben, oder ob sie außer dem „Zerbrochenen Krug“ und „Heimsuchung“ noch „Nathan der Weise“ oder „Die Leiden des jungen Werthers“ gelesen haben.
Dieses Privileg haben wir nicht. Wir als sog. Nichtschüler:innen kennen die Prüfer:innen nicht, sie kennen uns und unseren Unterricht nicht. Das Einzige, was dafür sorgt, dass wir eine faire mündliche Prüfung erhalten, sind Schwerpunkte.
Wählbare, thematische Schwerpunkte pro Fach und Semester, die nun fristlos vom Senat gestrichen wurden.

Diese Veränderung der Prüfungsordnung geschah rückwirkend, ist fachlich teils grob fahrlässig, widersprüchlich und macht es so zum Glücksspiel, ob wir unser Abitur bestehen, oder nicht.

Die meisten von uns machen aus gutem Grund ihr Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg.
Ob wir aufgrund von Neurodivergenz in Regelschulen nicht klargekommen sind, aufgrund von Diskriminierungserfahrungen unser Abi abbrechen mussten, oder einfach wegen finanzieller Nöte schnellstmöglich arbeiten oder eine Ausbildung machen mussten – Wir alle haben ein Recht auf Bildung!

Vier Monate vor den Prüfungen legt der Berliner Senat genau den Menschen, die es eh schon besonders schwer haben, weitere Steine in den Weg.
Es ist eben keine Chancengleichheit, die hier geschaffen wurde, nein, es ist eine ganz klare Benachteiligung!

Um uns dagegen zu wehren, rufen wir am 04. November um 11:00 Uhr zu einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus auf!

Unter dem Motto „Chancengleichheit? Von wegen! Offenes Klassenzimmer – wir erklären euch, was abgeht.“ versammeln wir uns mit Stühlen und Tafel zum Protest. Wir erklären, was diese Änderung der Prüfungsverordnung für uns persönlich bedeutet, und zeigen die fachliche Absurdität, sowie die Unmöglichkeit der neuen Verordnung auf.

Bringt euch Stühle mit und setzt euch dazu!

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